Montag, 20. November 2017

REZENSION: Auerhaus von Bov Bjerg

 Eckdaten

Einband: Taschenbuch
Verlag: Aufbau
Autor: Bov Bjerg
Seitenzahl:
240 
Preis: 9,90€

 

 


 

Inhalt

Sechs Freunde und ein Versprechen: Ihr Leben soll nicht in Ordnern mit der Aufschrift Birth - School - Work - Death abgeheftet werden. Deshalb ziehen sie gemeinsam ins Auerhaus. Eine Schüler-WG auf dem Dorf - unerhört. Aber sie wollen nicht nur ihr Leben retten, sondern vor allem das ihres besten Freundes Frieder. Denn der ist sich nicht so sicher, warum er überhaupt leben soll.

Coverinterpretation

Das Cover des Romans ist sehr schlicht. Lediglich sind zwei Wolken auf dem orangefarbenen Cover abgebildet. Eine der beiden Wolken bringt Regen mit sich, während die andere Wolke die Sonne verdeckt. Auffällig ist, dass die Wolke die Sonne verdeckt und nur einige Sonnenstrahlen zu sehen sind.
ACHTUNG INTERPRETATION meinerseits: Ich schätze diese beiden Darstellungen wurden nicht ohne Grund gewählt. Wie wir aus der obenstehenden Inhaltsangabe über das Buch wissen, weiß Frieder nicht so recht ob er wirklich leben will...
- Achtung Spoiler: Er hat bereits einmal versucht sich das Leben zu nehmen. -
...Ich würde diese Wolken also als den Gemütszustand Frieders interpretieren. Die Regenwolke zeigt wohl den Zustand zum Zeitpunkt, als er sich zum ersten Mal das Leben nehmen wollte. Wolken verdunkeln die Erde, so wohl auch bei Frieder... der Regen unterstreicht diese Dunkelheit, Tristheit. Die zweite Wolke macht einen deutlich freundlicheren Eindruck, dennoch lässt sie die warmen, Fröhlichkeit bringenden Sonnenstrahlen nicht durch. Müsste ich diese Wolke ebenfalls einer Situation oder einem Zeitraum zuordnen, würde ich sagen, so fühlt sich Frieder während der Zeit mit seinen Freunden im Auerhaus. Er scheint glücklicher zu sein und doch lässt ihn die Dunkelheit seines Geistes nicht los.
Als Gegensatz dazu strahlt das Cover in einem kräftigen Orange. Orange steht für Lebenslust und Freude. Ich würde vermuten dies steht sowohl für die Zeit im Auerhaus, als auch für Frieders Freunde, die für ihn da sind und die wollen das es ihm wieder gut geht.
Allem in allem finde ich passt das Cover sehr gut zum Inhalt des Buches.


Fazit



Mir hat das Buch sehr gefallen. Allerdings muss ich sagen, dass ich mich erst in Bjergs Schreibstil habe einfinden müssen. Ich kann gar nicht genau beschreiben wieso...
Häufig wird von einer Situation in die nächste gesprungen, was des Öfteren zu leichter Verwirrung geführt hat. Mit der Zeit gewöhnt man sich jedoch immer mehr daran. Auch kommen manchmal Textstellen, hinter denen viel Raffinesse steckt, man sich beim ersten lesen aber einfach nur denkt HÄ?.
Ein Beispiel:
[...] Er setze sich. Das sah so ungelenk aus, als wären >>er<< und >>sich<< zwei verschiedene Personen.
Wer setzte sich? Er setzte sich.
Wen setzte er? Sich setzte er. [...]
Ich finde diese Stellen genial! Bjerg versteht es absolut mit der Grammatik zu "spielen", dennoch hatte mich dieser Absatz beim ersten lesen wirklich irritiert.
Die Geschichte der Jugendlichen erscheint häufig etwas seltsam, dennoch zeigt das Buch wie es ist, wenn Freunde für einander da sind. Ich fand es super, wie der Hauptcharakter (der im übrigen nie mit Namen erwähnt wird und der die Geschichte erzählt) sich um seinen besten Freund kümmert.
Insgesamt würde ich sagen ein gut gelungener Roman, der sich aufgrund seines riesigen Interpretationsspielraum - man siehe die Coverinterpretation - auch gut für den Deutschleistungskurs eignen würde.

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